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Info

Karlsruhe – eine Fächerstadt, ganz im japanischen Stil. Nein, ganz so ist es nicht, aber Karlsruhe ist in der Tat wie ein Fächer aufgebaut. Vom 29. Mai – 1. Juni 2014 fand dort das diesjährige Kata Spezial statt.

Was ist das ?
Vor Ort kommen dort ca. 1.000 Karateka zusammen und lernen bei 7 Lehrmeistern Katas kennen. Eine Kata ist eine stilisierte Abfolge von Angriffs- und Verteidigungstechniken, die im Verteidigungsfall, leicht abgewandelt, eingesetzt werden können.

Los ging es am Donnerstag bei schönem Wetter um 8.00 Uhr. Den ganzen Tag über, wurde in zwei verschiedenen Hallen trainiert. Die Hallen waren allesamt sehr sauber, neu und schön eingerichtet. Es ist schon etwas wert, wenn man 1,5 Stunden in der Halle trainiert hat und kommt dann in eine saubere Duschlandschaft, in der man sich frisch machen kann.

Jeden Tag hatte jede Graduierung 2 Trainingseinheiten á 1,5 Stunden. Und zwischen den Trainings konnte man sich austauschen, ausruhen oder von dem guten Essen genießen. Frühstück, Mittagessen und Abendessen – alles war in ausreichender Menge vorhanden.

Einige fuhren täglich von Stuttgart nach Karlsruhe, die Mehrzahl jedoch übernachtete vor Ort in Hotels und Zelten. Da kam das trockene Wetter den Karateka zu Gute. Es war toll, dass es nur einmal kurz geregnet hatt.

Was das Kata Spezial ausmacht, ist einfach die Gemeinschaft. Es kommen Leute aus ganz Deutschland zusammen und man trifft sich Jahr für Jahr bei diesem Event. Dann gibt es viel auszutauschen und man feiert gerne mit den Leuten, denn in der Regel sieht man sie erst wieder im nächsten Jahr. Auch die Freundschaftspflege mit anderen Vereinen lebt bei solchen Veranstaltungen auf. Es gehört fast schon zur Tradition, dass die TSG mit dem Karateverein Tamm mindestens ein Mal einen Abend zusammen verbringt und essen geht.
Resümee: einfach Klasse ! Wer nicht dabei war, hat echt etwas versäumt.

Interview mit Sensei Ochi:

Unser Chief Instructor Ochi hat sich großzügigerweise zu einem Interview bereiterklärt.

Unsere Fragen:

Lieber Sensei Ochi, in der Regel ist es unhöflich, eine Frau nach dem Alter zu fragen. Da Sie ein Mann sind, nehme ich mir das Recht einfach heraus und frage danach.

Ochi: ich bin 18.5 Jahr alt ! lacht. --- Pause --- das ist einfach zu erklären. Ich habe am 29.2.1940 Geburtstag und deshalb bin ich erst 18,5 Jahre

Wie kamen Sie zum Karate?
Ochi: In der Grundschule spielte ich Baseball, in der Junior Highschool Volleyball, aber das war alles nichts. Dann habe ich mit Judo angefangen, aber da kamen mir die Leute zu nahe. So habe ich in der Senior Highschool im 2. Jahr mit Karate angefangen.

Ihre Frau macht auch Karate? Gibt es da einen Parallele zu Funakoshi ?
Ja, meine Frau ist auch sehr erfolgreich. Sie machte allerdings schon Karate bevor wir uns kennengelernt haben. Sie gibt auch Lehrgänge.

Wie kamen Sie auf die Idee ein Kata Spezial bzw. Gasshuku zu organisieren?
Ochi:
Das gibt es in Japan auch und ich wollte die Tradition fortführen.

Was ist Ihnen wichtig beim Karate?
Ochi:
Alles; lacht; alles ist wichtig. Ohne Grundschule keine Kata, ohne Kata kein Kumite und gutes Kumite geht nur mit guter Grundschule.
Wichtig dabei ist die Achtsamkeit und Konzentration und der Wille etwas richtig machen zu wollen.Ochi: Du hast auf Deinem Gürtel stehen „Körper, Geist und Seele in Harmonie“ was bedeutet das für Dich ?

Ich: Ich denke das Eine gibt es nicht ohne das andere.
Ochi: ja, dann weiß Du auch was wichtig beim Karate ist.

Wann ist man zu alt für Karate?
Ochi: Nie, aber es kommt immer auf den Geist darauf an. „Wenn der ok, dann alles möglich“ Zitatende

Sie haben zwei schwere Hüftoperationen hinter sich gebracht. Wie geht es Ihnen nun?
Ochi:
Sch.... es ist einfach nicht so wie früher. Aber mit 18,5 Jahren ist man halt doch schon alt.

Sie sind immer auf den großen Wettkämpfen dabei. Warum?
Ochi: Weil es mir wichtig ist. Ich möchte präsent sein

Sie engagieren sich viel in Afrika und bringen sich sonst auch viel ein. Dafür erhielten Sie 1997 auch das Bundesverdienstkreuz. Wie stelle ich mir Ihr Engagement in Afrika vor?
Ochi: Wir haben Kontakt zu verschiedenen Ländern in Afrika. Wir werden eingeladen und unterrichten dort. Südafrika, Kenia, da waren wir überall schon. Aufgrund meiner OPs waren wir leider seit 4 Jahren nicht mehr dort.

Eine Frage zum Schluss: Was ist Ihr Lebensziel?
Meine Frau und ich haben uns besonders um die Verbreitung des Karate in Deutschland und um die deutsch-japanischen Beziehungen bemüht.